Flucht Zuchthaus Brandenburg
set 1024 pix - Zuchthaus Brandenburg. Andi: "Im Keller, wo geklebt und die Loecher gestanzt wurden, spuckten wir permanent eine klebrige Masse aus. Damit wurde der Kleber fuer die Naht abgebunden. Es war die Hoelle. Der Raum bestand aus Nebel, es stank fuerchterlich, bleiche Gesichter kamen einem entgegen, es war kein ESP (Einfuehrung in die sozialistische Produktion Betriebspraktikum), mein Fluchtplan entstand nachts beim Zaehlappell. Ich wollte frei sein."
2019 Telefonat. Meine tief sitzende Wut auf Zuchthaus Brandenburg, die unbeherrscht raus kommt. Andi antwortet: "Wut? Wie geh ich mit meinen Gegnern um. Eine Lehre war, als Staatsanwalt die Wut nicht in politischen Delikten auszulassen, sondern fair zu bleiben. Mehr die groesseren Gefahren im Blick, die auf die Gesellschaft einwirken, die Wirtschaftskriminalitaet; aber im Zweifel immer fuer die Freiheit. Kuerzlich getraeumt, wieder eingesperrt und komme nicht raus. Werde die Schlange vor der Gemeinschaftstoilette nicht vergessen, werde fuchtig. Mithaeftling, stockschwul, gab mir Tip den Pfarrer zu treffen, leiht dir Buecher aus. Pfarrer Giebeler war offizieller Mitarbeiter, war einer der wenigen, der fuer alle Zellen Schluessel hatte: ich solle mich schuldig bekennen! Mein Vater sollte mich ueberreden, im Osten zu bleiben! Niemals! Ueberhaupt die Blauen, wir sind zusammen hingekommen. Erinnerst du noch, wie Ackermann (Zuchthausdirektor) uns oben im Zellenhaus empfing? Unser Ziel ist schon dann erreicht, wenn sie die Schnauze voll haben (international)."
Sowjet zone, Brandenburg prison. Andi: "We glued permanent a sticky mass, it was the hell. The room was foggy, it stank terrible, green sick faces walked around. I got my escape plan at night shift at midnight call. I broke to get free".
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